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Bearbeitung: 20.11.2007:
Nobelpreisträger mit Wurzeln im südlichen Egerland! Der Nobelpreis für Physik wurde 2007 Prof. Dr. Peter Grünberg, Jülich, zuerkannt. Der Geehrte wurde am 18. Mai 1939 in Pilsen,Westböhmen, geboren. Sein Vater Feodor (=Theodor) Grünberg war als ehemaliger „Weißer“ Emigrant aus Rußland und arbeitete seit 1928 als Diplomingenieur bei Skoda. Ende 1939 nahm er die deutsche Staatsbürgerschaft an. Die Mutter hieß Anna Petermann und kam aus Untersekerschan, Kreis Mies im südlichen Egerland. Die Familie, zu der noch eine 1937 geborene Tochter gehörte, wohnte in Dysina, einem Dorfe 8 Kilometer östlich von Pilsen. Bei Kriegsende wurde der Vater von den Tschechen inhaftiert. Sein Name erscheint Ende Juni in der vom Pilsener Narodni Vybor herausgegebenen Häftlingsliste, mit der die Bevölkerung gebeten wurde, Beschuldigungen gegen die 1.350 darin Genannten zu melden, da amtlicherseits noch nichts gegen sie vorlag. Das weitere Schicksal Theodor Grünbergs ist den Bronzetafeln am Massengrab des Pilsener Zentralfriedhofs zu entnehmen. Er starb am 27. November 1945 in tschechischer Haft. Die Witwe suchte mit ihren beiden Kindern bei ihren Eltern, dem Tischlermeister Peter Petermann und dessen Frau Anna, geb. Schart, in Untersekerschan, Hausnr.1a, Zuflucht. Von dort wurde sie 1946 in den hessischen Vogelsbergkreis vertrieben. Sie baute mit ihrer Schwester Auguste ein Eigenheim in der Kirchgasse 46, wo auch der verwitwete Vater Unterkunft fand. Bis 2002 war sie Leserin des Heimatbriefes „Land an der Miesa“. Die Kinder legten 1957 bzw. 1959 das Abitur am Gymnasium zu Lauterbach, ab. Peter studierte Physik bis zum Vordiplom in Frankfurt, danach in Darmstadt. 1988 machte Prof. Grünberg mit dem Riesenmagnet-Widerstand eine der nützlichsten Entdeckungen der modernen Industriegeschichte, denn sie ermöglichte erst die Miniaturisierung des gesamten Computerwesens. Bis zur Verleihung des Nobelpreises konnte Prof. Grünberg vier Ehrendoktorate und weitere 14 Preise entgegennehmen, darunter 2003 auch die Ritter von Gerstner-Medaille der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Die Stadt Pilsen plant, Prof. Grünberg die Ehrenbürgerschaft zu verleihen. Es wird darauf ankommen, ob dahinter echter Versöhnungswille steht, einschließlich einer Entschuldigung für den Tod des Vaters und die Vertreibung. Zu fürchten ist aber, daß man sich, wie schon in unzähligen Fällen vorher, nur mit den Kulturleistungen Deutscher schmücken will, an eine Änderung des Feindbildes aber nicht denkt.
Ahnenliste des Nobelpreisträgers (Stand 6.5.2008) Weitere 2 Generationen bekannt!
Vierte
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