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Bearbeitung: 03.09.03 Folgende Resolutionen verabschiedete der SL-Kreisvorstand am 16.8.03: Gegen weitere Diffamierungen Die Vertriebenen begrüßen es selbstverständlich, daß immer mehr gesellschaftliche Gruppen Verständnis für ihre Anliegen zeigen und bereit sind, die bisherige Dialogverweigerung aufzugeben. Für unannehmbar halten sie jedoch die Behauptung, daß diese Entwicklung erst möglich geworden sei, nachdem es der gegenwärtigen BdV-Präsidentin, Frau Erika Steinbach, gelang, die Vertriebenen "aus der rechten Ecke zu holen" (Rhein-Main-Zeitung, 24.7.2003). In ähnlicher Weise äußerten sich auch Ralph Giordano und Peter Becher, der Vorsitzende des Adalbert Stifter Vereins (FAZ. 1.6.2003, S.11 bzw.13.7.2003, S. 9). Die Vertriebenen legen jedoch größten Wert darauf, niemals in irgendeiner Ecke gestanden, sondern immer nur für die historische Wahrheit und für die Verteidigung der Menschenrechte eingetreten zu sein. Sie weisen die genannten Anschuldigungen auch deshalb zurück, weil sie geeignet sind, den Vertreiberstaaten als nachträgliche Rechtfertigung für die Vertreibung zu dienen. Die Sudetendeutsche Landsmannschaft, Kreisgruppe Hochtaunus, fordert dringend, die neuerlichen Diffamierungsversuche einzustellen bzw. zu unterbinden.
Zentrum gegen Vertreibungen Durch das Gerangel um Standort und Zielsetzung des geplanten Zentrums gegen Vertreibungen fühlen sich die Vertriebenen des Hochtaunuskreises erneut gedemütigt. Sie lehnen es ab, daß ihnen oft Nichtbetroffene vorschreiben wollen, wie sie sich erinnern sollen. Als geradezu irrwitzig erscheint die mitunter vorgeschlagene Europäisierung des Zentrums, denn dadurch erhielten auch Staaten ein Mitspracherecht, zu deren Rechtsordnungen nach wie vor Vertreibungsdekrete gehören. Die SL-Kreisgruppe Hochtaunus verweist auf die von den Vertriebenen des Hochtaunuskreises durchgeführten Spendenaktionen, bei denen immer Berlin als Standort und eine unverfälschte Darstellung des Vertreibungsgeschehens vorausgesetzt wurden. Sie fordert die Verantwortlichen daher auf, an der ursprünglichen Planung festzuhalten. ***************************************************************** HORRORVISION VERTREIBUNGSZENTRUM Der Streit um ein "Zentrum gegen Vertreibungen" zeigt, welche Emotionen noch unter der Oberfläche schwelen. Gegen diese hilft keine Versöhnungsrhetorik, sondern nur ehrliche Bestandsaufnahme und nüchterne
Bewertung. Caesar lag mit seiner Warnung ziemlich richtig. Die Vertreiberstaaten müssen heute gerade die Frage nach der Härte der Bestrafung fürchten. Ein Vertreibungszentrum, das dafür Anschauungsmaterial und Hintergrundwissen bereithält,
gehört daher zu ihren absoluten Horrorvisionen. Man muß aber daran erinnern, daß Polen und die CSR 1919 zu den Mitunterzeichnern des Versailler Vertrages gehörten, eines Vertrages, der die Demütigung und Entrechtung
Deutschlands auf die Spitze trieb und ein eindeutig feindseliger Akt war. Davon rückten sie auch nicht ab, als der amerikanische Historiker Harry Elmer Barnes 1927 herausstellte, daß von den fünf Hauptbeteiligten am Ersten
Weltkrieg Deutschland zu dessen Entstehen am wenigsten beigetragen hatte. All das ist zu bedenken, wenn Ursachenforschung betrieben wird. Die Spirale der Feindseligkeiten wurde 1919 in Gang gesetzt, nicht erst später, zumal
wenn man dem israelischen Botschafter in Bonn, Asher ben Nathan, folgen will, der 1967 auf die Frage, wer den Sechstagekrieg angefangen habe, antwortete: "Das ist gänzlich belanglos. Entscheidend ist, was den ersten
Schüssen vorausgegangen ist". Geschrieben am 27.10.2003: Der Vertreibungskontext Wie in der Presse zu lesen war, lehnt der tschechische Ministerpräsident Spidla die Errichtung eines Vertreibungszentrums ab, da er befürchtet, die Vorgänge nach 1945 könnten aus dem Zusammenhang gerissen werden. Dem kann durch
einen Blick auf das Jahr 1918 leicht abgeholfen werden: Bevor aus den Ländern Böhmen, Mähren und Slowakei die Tschecho-Slowakei entstand, waren sie Teil der Habsburgmonarchie, eines mit Deutschland befreundeten Staates. Nichts
hätte die neue CSR daran gehindert, zu Deutschland ebenfalls freundschaftliche Beziehungen aufzubauen, denn Vorbelastungen gab es nicht. Unverständlicherweise schlug sie aber einen anderen Weg ein. Sie gesellte sich zu den
Mitunterzeichnern des Versailler Vertrages, mit dem die Demütigung und Entrechtung Deutschlands auf die Spitze getrieben wurde. Ganz nebenbei vereinnahmte sie das Hultschiner Ländchen und sicherte sich jeweils einen Freihafen
in Hamburg und Stettin. Später, 1936, forderte sie anläßlich der Rheinlandbesetzung Frankreich zum gemeinsamen Krieg gegen Deutschland auf und schritt am 20. Mai 1938 völlig unprovoziert zur Mobilmachung gegen Deutschland. Das
war der Kontext, der Hitler 1938 veranlaßte, General Keitel mit der Ausarbeitung der Studie "Grün" zu beauftragen. Ausdrücklich lehnte er aber einen Angriff aus heiterem Himmel ab. Vielmehr wollte er es den Tschechen
selbst überlassen, sich ihr eigenes
Grab zu schaufeln. Diesen Gefallen taten sie ihm mit einer verbohrten und vertragswidrigen Minderheitenpolitik zuerst gegen die Sudetendeutschen und dann, 1939, mit ihren Maßnahmen gegen Ruthenien und die Slowakei.
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